Die externen Gutachterinnen und Gutachter waren die Prof.res Dr.res Eckard Deschler-Erb (Univ. Köln, ARP), Daniela Hofmann (Univ. Bergen, PA/Vor- und Frühgeschichte), Janoscha Kreppner (Univ. Münster, VA), Kristian Kristiansen (Univ. Göteburg, PA), Christoph Reusser (Univ. Zürich, AMM). Sie haben ein gemeinsames, von allen Experten unterschriebenes, siebenseitiges Gutachten verfasst. Im Auftrag des Dekanates wurde eine Einschätzung des Institutes als Ganzes sowie auch der Leistungen der einzelnen Abteilungen gegeben.
Das Gesamtgutachten hält fest, dass das Institut mit seinen vier Abteilungen sehr forschungs- und drittmittelstark ist und eine ausgezeichnete internationale und nationale Reputation geniesst. Das IAW bildet mit seinen vier Archäologie-Abteilungen eine kohärente Einheit mit attraktiven Lehrangeboten sowie einem diversifizierten und klar interdisziplinären Forschungsprofil mit innovativen Ansätzen, u.a. in der interdisziplinären Abstützung auf naturwissenschaftliche Verfahren. Es weist das vielfältigste Angebot in Forschung und Lehre in der Schweiz auf, reicht über die rein archäologischen Fächer hinaus und umfasst auch Vorderasiatische Sprachen, antike bis mittelalterliche Numismatik, Mittelalterarchäologie und Digitale Archäologie. Der Zusammenschluss zum IAW hat zu einer Stärkung der Berner Archäologie und zu einer hohen Visibilität auf nationaler und internationaler Ebene geführt. Die Aussenwirkung wird nicht nur über die Forschung, sondern auch über die Öffentlichkeitsarbeit (Medien,Antikensammlung)erzielt.
Als Empfehlungen in Bezug auf die Forschung wird von den Gutachtenden genannt:
1) Erhalt der «positiven Diversität» der Forschung des Institutes mit den vier Abteilungen – 2) Stärkung und noch bessere Verknüpfung der abteilungsübergreifenden interdisziplinären Forschungsschwerpunkte und deren bessere gebündelte Darstellung (z.B. auf Website) – 3) Fortführung und weiterer Ausbau der Digitalen Archäologie, ausgehend vom mittelbauinitiierten CoDaLab – 4) Förderung einer institutionellen Einheit «von unten», d.h. Förderung von bestehender und neuer abteilungsübergreifender Kooperationen von NachwuchswissenschafterInnen. Weiter empfehlen die Gutachtenden die vier Abteilungen gleichermassen als Ordinariate auszustatten und die Antikensammlung institutionell zu stärken.
Die Kommission begrüsst das positive Feedback der Gutachtenden und teilt deren Einschätzungen. Sie möchte zusätzlich darauf hinweisen, dass das IAW für die im Rahmen der Strategie 2030 und der Leitmotive Interdisziplinarität und Digital Humanities/Digitale Transformation aus den Fit for (the) Future etablierten Entwicklungsperspektiven bereits heute sehr gut aufgestellt ist. Für das Leitthema Forschung im internationalen Kontext ist das IAW sogar hervorragend unterwegs. Zugleich möchte die Kommission aber auf Risiken hinweisen, welche in Zukunft die Forschungs- und Drittmittelstärke, die hohe Qualität der Forschung und Nachwuchsförderung sowie die internationale Reputation und Visibilität in hohem Masse beeinflussen wird: Die Forschungsstruktur ist von finanzieller und personeller Infrastruktur abhängig, das IAW stellt ein erfolgreiches Beispiel für hohe Drittmittelakquise und damit auch Nachwuchsausbildung dar. Da die Fördermöglichkeiten aber aufgrund der universitären Post-Doc-Reglemente (verunmöglicht die gleichzeitige Förderung von Postdocs und Doktorierenden über kantonale Mittel bei aktueller PP-Ausstattung), der Änderungen bei SNF-Fördergefässen (u.a. Streichung von Doc.CH) sowie der Nicht-Assoziierung an Horizon komplett geändert haben, wird es dem IAW in Zukunft kaum noch möglich sein, die Forschung und Nachwuchsförderung in gleicher Qualität und Quantität fortzusetzen, wodurch ein folgenschwerer Verlust an Attraktivität und internationaler Reputation droht.