Master Wissenschaftsphilosophie

Der Master Wissenschaftsphilosophie bietet ein vertieftes Studium von Fragestellungen und Positionen der Wissenschaftsphilosophie. Die Studierenden können aus einem breiten Angebot von Veranstaltungen wählen, die Themen wie wissenschaftliche Revolutionen, Erklärung, Kausalität und die Philosophie von Raum und Zeit behandeln.

In Bern gilt ein besonderes Interesse historischen Fallstudien, die das Vorgehen und die Ergebnisse konkreter einzelwissenschaftlicher Forschung in den Blick nehmen. Neben Seminaren wird ein Kolloquium angeboten, in dem die Studierenden an die aktuelle Forschung herangeführt werden. Individuell betreute Projektarbeiten eröffnen die Möglichkeit, eigene Interessen zu vertiefen und sich optimal auf die Masterarbeit vorzubereiten.

Master Wissenschaftsphilosophie
Source: NCSA/UIUC
Basisinformationen
Abschluss: Master of Arts in Philosophy of Science, Universität Bern
Umfang: 120 ECTS
Angebot:
  • Major 90 ECTS
 
Angebot für andere Studiengänge:
  • Minor 30 ECTS
Kombinationsmöglichkeiten: mehrere
Studiendauer: 4 Semester
Unterrichtssprache: Deutsch
Studienbeginn: Herbst- oder Frühjahrssemester

Das Master-Studienprogramm Wissenschaftsphilosophie bietet eine philosophische Auseinandersetzung mit den Wissenschaften. Um diese Zielsetzung optimal zu erreichen und ein Studium zu ermöglichen, das eigene Interessen sowie den vorangegangen Studienverlauf berücksichtigt, wird der Akzent auf zweierlei gelegt:

  1. Die angebotenen Seminare, Kolloquien und Blockseminare dienen der gemeinschaftlichen Auseinandersetzung mit Spezialthemen.
  2. In den Projektarbeiten wird der Schwerpunkt auf eine individuelle, themenkonzentrierte Betreuung gelegt.

Das Master-Studienprogramm Wissenschaftsphilosophie vermittelt vertiefte Kenntnisse in ausgewählten Bereichen der Wissenschaftsphilosophie. Diese Bereiche können von den Studierenden selbständig gewählt werden. Die Studierenden werden dazu befähigt, philosophische Methoden auf philosophische Fragestellungen anzuwenden und wissenschaftliche Vorgehensweisen und Ergebnisse in ihrem historischen Kontext aus philosophischer Perspektive zu verstehen.

Der Master Studiengang Wissenschaftsphilosophie setzt sich aus dem Major zu 90 ECTS-Punkten und einem Minor zu 30 ECTS-Punkten zusammen.

Zum Major können mit Ausnahme von Wissenschaftsphilosophie, Philosophie und Philosophie des Geistes alle an der Universität Bern im entsprechenden Umfang angebotenen Minor gewählt werden.

Studienstruktur
Major ECTS Minor ECTS
90         30        
Welche Minor Sie kombinieren können

Individuelle Studienvoraussetzungen

Die folgenden Studienausweise berechtigen zur Zulassung zum Major Wissenschaftsphilosophie

a) Kenntnisse im Umfang von 90 ECTS-Punkten in der Studienrichtung Philosophie mit Besuch des Einführungskurses Wissenschaftsphilosophie und eines Proseminars in Wissenschaftsphilosophie oder
b) Kenntnisse im Umfang von 60 ECTS-Punkten in Wissenschaftsphilosophie oder
c) Ein Bachelorabschluss in einer der folgenden Studienrichtungen:
  • Biologie 
  • Biomedizin / Biomedizinische Wissenschaften
  • Chemie 
  • Geographie 
  • Informatik 
  • Mathematik 
  • Physik 
  • Politikwissenschaft 
  • Psychologie
  • Sozial- und Kulturanthropologie / Ethnologie 
  • Soziologie 
  • Umweltwissenschaften 
  • Volkswirtschaftslehre

Wenn bisher keine Kurse in Wissenschaftsphilosophie besucht wurden, dann sind im Rahmen des Master-Studienprogramms Zusatzleistungen aus dem Bachelor-Studienprogramm Philosophie mit Schwerpunkt Wissenschaftsphilosophie als Auflagen zu erbringen; die entsprechenden ECTS-Punkte werden als Zusatzleistungen extracurricular im Diploma Supplement ausgewiesen. – Bitte konsultieren Sie die Studienfachberatung MA Wissenschaftsphilosophie.  

Studienvoraussetzungen für den MA-Minor Wissenschaftsphilosophie (30 ECTS):  

Kenntnisse im Umfang von 30 ECTS-Punkten in der Studienrichtung Philosophie.

Schweizer Bachelorabschlüsse/-programme

der Universität Bern

welche ohne Einstufung zum Eintritt berechtigen:

  • Bachelor  Minor in Wissenschaftsphilosophie (60 ECTS)

 
Für Fragen zur Bewerbung und Zulassung kontaktieren Sie die Abt. Zulassung, Immatrikulation und Beratung

Bisherige UniBE Studierende

Beantragen Sie anlässlich der Erneuerung der Semestereinschreibung einen Studienprogrammwechsel auf den M A in Philosophy of Science, Universität Bern.
Erneuerung Semestereinschreibung → Selfservice
Einstufung
Ablauf und Zeitpunkt der Erneuerung der Semestereinschreibung

 
Bewerbung mit einem Schweizer Studienausweis

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Einstufung
Von der Anmeldung bis zur Immatrikulation

 
Bewerbung mit einem internationalen Studienausweis

Online-Anmeldung 
CHECKLISTE mit den einzureichenden Dokumenten / Wichtige Informationen
Von der Anmeldung bis zur Immatrikulation

 
Für Fragen zur Bewerbung und Zulassung kontaktieren Sie die Abt. Zulassung, Immatrikulation und Beratung.

Doktorat

Berufliche Perspektiven

Die Frage nach den beruflichen Perspektiven, die ein Philosophie-Studium bietet, kennt vermutlich jede Philosophiestudentin und jeder Philosophiestudent nur zu gut. Die Antwort darauf fällt vermutlich denjenigen, die eine wissenschaftliche Karriere planen, leichter als denjenigen, die planen die Universität nach dem Studium zu verlassen. Denn, das soll an dieser Stelle nicht verschwiegen werden, zutreffend ist sicherlich, dass es wenige Stellen ausserhalb der Universität gibt, die sich explizit und ausschliesslich an Philosophinnen und Philosophen richten.

Ein Studium der Philosophie bereitet nicht nur Freude, sondern man lernt auch viel. Ein Grossteil der erworbenen Fähigkeiten ist später im Berufsleben sehr gut einsetzbar. Dabei stehen die methodischen Kompetenzen, die Philosophiestudierende während des Studiums erwerben, meist stärker als das Fachwissen im Vordergrund. Methodische Kenntnisse müssen erlernt und wiederholt geschult werden, um sie sicher zu beherrschen, weshalb in Bern während des gesamten Studiums grosser Wert auf qualifizierte Rückmeldungen und Betreuung vonseiten der Dozierenden gelegt wird.

Philosophinnen und Philosophen zeichnen sich durch das Beherrschen methodischer Kompetenzen wie analytischem Denken, Argumentieren, Schreiben und Präsentieren aus. Diese methodischen Qualifikationen sind für eine Vielzahl von Berufen unabdingbar, insbesondere für Berufe in den Bereichen Journalismus, Politik, Wirtschaft, Verlagswesen, Verwaltung und in kulturellen Organisationen. Darüber hinaus bieten sich Möglichkeiten im Bereich der Gymnasial- und Erwachsenenbildung sowie selbstverständlich auch in Forschung und Lehre an der Universität. Absolventinnen und Absolventen des Philosophischen Institutes in Bern finden sich heute beispielsweise in leitender Stellung im Fraunhofer Institut für Autonome Intelligente Systeme, im Wissenschaftsmanagement oder in Gremien zur Technikbewertung. Tätig sind ehemalige Studierende des Philosophischen Institutes darüber hinaus bei der UNO, in Nichtregierungsorganisationen im In- und Ausland, als Redakteure, in Think Tanks und beim Bund. Ein berühmtes Beispiel für eine Philosophen-Karriere bietet Norbert Blüm, ehemaliger Arbeitsminister der Bundesrepublik Deutschland. Und schliesslich waren fast alle bisherigen Premierminister des United Kingdom Absolventen des Oxforder Studiengangs "PPE", der für das Berner PEP-Programm als Vorbild dient. 

Wichtig bei der Stellensuche ist es sicherlich die erworbenen Kompetenzen auch gegenüber potenziellen Arbeitgebern hervorzuheben, da, wie die eingangs erwähnte Frage veranschaulicht, nicht alle gleichermassen mit den Inhalten eines Philosophiestudiums vertraut sind. Hilfreich ist es ein wenig Geduld bei der Stellensuche mitzubringen und, sofern vorhanden, studienbegleitende Tätigkeiten ebenfalls nicht unerwähnt zu lassen.

Nach dem Studium weiterhin philosophisch tätig zu sein ist auch ausserhalb der Universität möglich. Ethisches Know-how ist beispielsweise in den letzten Jahren nachweislich begehrter geworden, da bei der Forschung am Menschen der Ethik von Rechts wegen eine entscheidende Rolle zu kommt: So müssen kantonale Ethikkommissionen, in denen zwar nur wenige Profi-Ethiker einsitzen, einschlägige Studien bewilligen, was gemäss Jean-Daniel Strub «seit langem Standard» ist. Im ausserhumanen Bereich sind ethische Fragen eher neueren Datums und an eine schwankende Nachfrage gekoppelt. So bilden Unternehmen erst seit Kurzem eigene Abteilungen, welche die Social Responsibility der Firma im Auge behalten. Auf dem freien Markt entstehen philosophische Praxen für das alltägliche, individuelle Streben nach Erkenntnis und Moral; daneben bieten Beratungsfirmen zunehmend Dienste für Firmen und Behörden an, die ihr Wirken auch nach ethischen Kriterien ausrichten wollen, beispielsweise unter dem Aspekt der Good Governance.

Quelle: "Ein offenes Ohr für Zweitmeinungen haben", NZZ am Sonntag, 22.04.2012.